Buzzer Beater entscheidet Krimi in Haiterbach

Herausragende Stimmung in der Haiterbacher Kuckuckshalle

Spiele zwischen Mannheim und Haiterbach sorgen seit Jahren immer wieder für Highlightmomente und sind mittlerweile schon so etwas wie der Klassiker in der Regionalliga Baden-Württemberg geworden. Entsprechend aufgeregt und voller Vorfreude ist die Stimmung bei den Fans, die sich gemeinsam mit der Mannschaft im Fan Bus in den Nordschwarzwald aufmachen. Head Coach Peter Eberhardt muss beim Auswärtsspiel kurzfristig ohne Slawomir Klocek planen, der krankheitsbedingt ausfällt. Auch die Gastgeber treten ohne zwei Stammspieler zum Topspiel an. Sowohl auf Daniel Albus als auch auf Routinier Tomislav Martinović, die beide in der Winterpause den KKK Haiterbach verstärkt haben, muss Trainer Boris Kurtović verzichten.

Bereits bei der Mannschaftsvorstellung wird für die Mannheimer deutlich, dass dies kein normales Regionalligaspiel ist. Mit frenetischen Haiterbacher Fans im Rücken und bengalischen Feuern wird die Heimmannschaft schon vor dem Sprungball lautstark angefeuert. Dann geht es endlich los und David Scheffels markiert für die SG die ersten Punkte einer Partie, die noch rasant werden sollte. Auf Seiten der Haiterbacher scoren im ersten Viertel vor allem Bubalo, Ley und Lawrence, die sich mit Jeremy Ingram einen regelrechten Schlagabtausch liefern. Dass es von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe ist, belegen auch die insgesamt sechs Führungswechsel in den ersten zehn Minuten. Mit einem krachenden Dunk reißt Max Bohrmann schließlich die mitgereisten Fans von den Sitzen und stellt damit auf 17:20 zur Viertelpause.  Danach wird die Partie zunehmend defensivlastiger, was sich auch in der Punkteausbeute beider Mannschaften niederschlägt. Dennoch kann Mannheim den Vorsprung bis zur Halbzeit leicht ausbauen (27:31).

Arvydas Vaitiekus wird zum Mannheimer Matchwinner

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöht Ingram an der Freiwurflinie auf 28:34 für Mannheim, doch das sollte auch die höchste Führung für die Gäste bleiben. Angestachelt von der großartigen Atmosphäre, für die an diesem Tag beide Fanlager in der Kuckuckshalle sorgen, beginnt Haiterbach einen 13-0 Lauf und kippt das Spiel komplett. Mit dem ersten erfolgreichen Dreier der Gastgeber stellt Herdie Lawrence auf 41:34 und die Halle explodiert. Coach Eberhardt ist gezwungen direkt seine zweite Auszeit zu nehmen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Die richtige Reaktion seiner Jungs folgt prompt als Marcel Maringer und Mirel Klimentov, angefeuert von den mitgereisten Fans und dem unermüdlichen Axel Volpert an der Trommel, wieder auf 41:40 verkürzen. Im Schlussviertel zeichnet sich dann von Minute zu Minute ein Basketballkrimi ab. Das Spiel bleibt eng und die Wurfquoten beider Mannschaften weiterhin dürftig. Als Christopher Ley schließlich seinen Distanzwurf zum vielumjubelten 52:45 versenkt, antwortet Jeremy Ingram im direkten Gegenzug mit einem Dreier. Nach einem Ballgewinn von Marcel Maringer kann Mannheim auf 52:50 verkürzen. Und Maringer selbst ist es dann auch, der mit vier Punkten in Folge das Spiel zum 54:54 ausgleicht. Ohne eigene Auszeit fehlt Haiterbach im Anschluss die Ruhe, um erfolgreich abzuschließen, sodass Mannheim mit dem letzten Angriff die Chance auf den Sieg bleibt. Jeremy Ingram schafft es sich in den Schlusssekunden noch einen Wurf zu kreiren, der aber vom Ring in die Luft springt. Doch Center Arvydas Vaitiekus ist zur Stelle und tippt den Ball mit der Schlusssirene in den Korb. Die Schiedsrichter lassen den Treffer zunächst zählen, um diese denkbar knappe Entscheidung nach Beratung auf dem Feld zu bestätigen. 54:56. Jetzt gibt es bei den Mannheimer Spielern, Trainern und Fans kein Halten mehr und die übergroße Freude und Anspannung müssen raus.

„Heute haben wir das spannendste und verrückteste Spiel der Saison erlebt. Ein Kompliment an unsere Jungs, die sich trotz Rückstand im letzten Viertel nochmal zurückgekämpft und uns somit die Chance auf den Sieg erst ermöglicht haben. Der Tip In von Arvydas zum Sieg war dann einfach unglaublich.“ konstatierte Team Manager Mate Bosnjak, der aber auch den Gastgeber lobte. „Haiterbach hat heute mal wieder gezeigt, dass sie jeden schlagen können und sie hätten den Sieg ebenso verdient gehabt. Die Atmosphäre hier ist unglaublich, die beste der Liga. Der KKK ist ein toller Verein und bei aller Rivalität während der 40 Minuten verbindet beide Vereine doch schon lange Jahre ein freundschaftliches Verhältnis. Das hat sich nach dem denkbar knappen und aufregenden Ende auch nach dem Spiel mal wieder gezeigt. Das ist nicht selbstverständlich und wirklich toll für unsere Sport.“

Wird Geschichte geschrieben?

Für die SG Mannheim geht es nun an den nächsten drei Sonntagen (17.30 Uhr) zu Hause gegen Schwäbisch Hall (11.03.), Urspringschule (18.03.) und Möhringen (25.03.) um weitere wichtige Siege im Kampf um die Meisterschaft. Seit April 2016 hat die SG auf heimischen Boden nicht mehr verloren und sollten auch diese drei Spiele allesamt gewonnen werden, dann ist dem Team von Coach Eberhardt die Meisterschaft in der Regionalliga Baden-Württemberg nicht mehr zu nehmen. Das wäre dann der größte Erfolg in der bislang 15-jährigen Vereinsgeschichte.

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